Unsere Glocken
Am 14. Trinitatissonntag, dem 18. September 1949, fand in einem Festgottesdienst die Weihe der neuen Glocken in Aßlar statt. Die große und die kleinere Glocke kamen in Aßlar an.
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick: 1770 wurde unsere Kirche im Barockstil völlig umgebaut. Das Dach bekam eine neue Form und dem Turm wurde die in dieser Stilepoche unvermeidliche „Welsche Haube“ aufgesetzt. 1796 in den Koalitionskriegen wurde die Kirche von den Franzosen entweiht und als Pulvermagazin benutzt. Wahrscheinlich wurde sie aber baulich nicht beschädigt. In den Jahren 1935 – 38 wurde die Kirche gründliche renoviert, Turmhaube, Hahn und Orgel erneuert, eine elektrische Heizung eingebaut und die Bemalung, die noch aus der Rokokozeit stammt, restauriert.
Im ersten Weltkrieg mussten 2 Glocken zu Rüstungszwecken abgegeben werden. Nur die mittlere Glocke (Ton b), die um das Jahr 1500 gegossen wurde, der Hl. Maria geweiht war, und die Inschrift trägt: „Meister Hans goss mich zu Frankfurt“ blieb im Turm. Am Heilig Abend 1921 konnten 2 neue Glocken von dem damaligen Pfarrer Schröder geweiht werden. Die große Glocke (Ton g) bekam die Inschrift: „Denen, die gegangen, denen, die noch bangen, Nah und fernen Zeiten, singen wir und läuten Wechsel ist die Zeit, Gott ist Ewigkeit“, die kleine Glocke (Ton c): „Zum steten Gedächtnis an die, die gefallen, ein ernstes Vermächtnis den Lebenden allen: Gott allein die Ehre!“. Die Texte verfasste die Frau des Pfarrers Schröder.
Im zweiten Weltkrieg wiederholte sich das Schicksal unserer Glocken: Um damit Waffen herzustellen, wurden die Glocken abgeholt. Am 18. September 1949 jedoch konnten die zwei neuen Glocken mit den gleichen Inschriften geweiht werden, die, so ist es unser aller Wunsch, unverrückbar nur dem Frieden auf Erden läuten mögen.
Gudrun Esch
Drei Fotographien von der Ankunft der Glocken in Aßlar 1949, die uns freundlicherweise von Herrn Schäfer aus der Marienstraße zur Verfügung gestellt wurden.